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Dienstag, 8. März 2011

Theaterstück zum Mitmachen und Mitdenken

Heute habe ich einen interessanten Artikel von Jana Schäfer (15 Jahre alt) in der Badischen Zeitung gelesen: ENTER: "Es ist oft leichter, auf der Seite des Täters zu stehen".
ENTER bedeutet: Jugendliche haben die Möglichkeit, in dieser Rubrik an der Zeitung mitzuwirken.

Es wird über ein Theaterstück geschrieben, das Schüler der René-Schickele-Schule zum Thema Mobbing aufführen. Das Besondere an diesem Theaterstück: während der Aufführung frieren manche Szenen ein: die Schüler im Theaterstück unterbrechen die Szene, um zu erklären, wieso sie sich so verhalten haben, wie sie es taten. (Im genannten Fall: wieso haben sie dem Jungen nicht geholfen?)
Am Ende des Stückes haben die Zuschauer die Möglichkeit, selbst teilzunehmen. Bestimmte Szenen werden angesprochen und es wird gefragt, wie man es hätte machen sollen. Und die entsprechende Szene wird noch einmal gespielt: dieses Mal zusammen mit einem Schüler aus dem Publikum und unter Beachtung des Lösungsvorschlages.

Das ist ja mal eine super Idee! 
An unserer Schule gab es einmal einen sozialpädagogischen Tag, an dem das Thema Mobbing behandelt wurde. Viel hat der Tag nicht gebracht, da es ausschließlich um einen Schüler ging, der sich gerne im Mittelpunkt sah.
Andere Schüler trauten sich nicht, etwas zu sagen. Naja, man kann natürlich sagen, sie sollten sich schon mehr beteiligen, wenn sie an ihrem Problem auch etwas geändert haben wollen. Aber das ist schwierig. Dazu bräuchte man schon mehrere oder regelmäßige sozialpädagogische Tage.

Was ich super fände:
Wenn auf solchen Tagen genau so ein Theaterstück aufgeführt wird. Mit "praktischen" Beispielen. Welche Situationen sind es, in denen sich Schüler gemobbt fühlen? Vielleicht denken andere ganz anders über diese Situationen und erst durch so ein Theaterstück können sie sich in die Lage eines Jugendlichen versetzen, der tief verletzt ist und vielleicht auch deshalb einzelne Situationen ganz anders wahrnimmt und bewertet als der Rest der Klasse.

Die Schüler müssen sich AKTIV beteiligen: zunächst einmal dadurch, dass sie das Stück einüben. Aber viel, viel mehr dadurch, dass sie versuchen, sich in die Schüler hinein zu versetzen (warum helfen sie dem Jungen nicht? Warum ist es einfacher, mitzulaufen? Was kann man besser machen?)

Und wenn die Schüler dann noch die Möglichkeit haben, ihre eigenen Lösungsvorschläge auf der Bühne umzusetzen: Applaus!


Danke an die Macher des Theaterstückes! Für mich ist es in jedem Fall unter "Vorschläge an die Lehrerschaft" abgespeichert.

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